Das erfolgreiche Bewerbungsschreiben: Aufbau und Inhalt

Das richtige Anschreiben zu erstellen, fällt vielen Bewerbern schwer. Jedoch, es ist kein Hexenwerk und führt zum Erfolg, wenn man ein paar Regeln beachtet. Die wichtigsten fassen wir hier für Sie zusammen:

Denken Sie zunächst daran, dass der Inhalt wichtiger ist als die Form. Man macht sich oft zu viele Gedanken über die äußere Gestaltung der Bewerbung und vergisst darüber die inhaltlichen Aussagen. Selbstverständlich sollte der Text gut lesbar, also übersichtlich gegliedert und nicht zu klein gedruckt sein. Aber ob Sie beispielsweise einen roten oder blauen oder gar keinen Rahmen oder ähnlich gestaltete Linien oder eben keine wählen, ist völlig sekundär.

Das Bewerbungsschreiben fasst die wichtigsten Inhalte Ihres Lebenslaufs so zusammen, dass sie ideal zur ausgeschriebenen Stelle passen. Hier können Sie beweisen, dass Sie erkannt haben, worum es Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber geht und dass Sie eine ideale Besetzung der offenen Stelle sind.

So gelingt das Bewerbungsanschreiben

Geben Sie Ihre aktuelle Kontaktdaten an: Vor allem Ihre Telefonnummer sollte aktuell sein, damit das Unternehmen Sie erreichen kann, um Sie zum Vorstellungsgespräch einzuladen. Gleiches gilt für Ihre Email-Adresse. Klingt selbstverständlich? Das sollte es sein, aber wir sind immer wieder überrascht, wie häufig doch noch die alte Handynummer im Anschreiben-Entwurf auftaucht. Also: Denken Sie bei Vertrags- oder Providerwechsel auch an Ihre Bewerbungsunterlagen.

Gestalten Sie die Betreffzeile aussagefähig: Schreiben Sie die Zielposition und die Quelle der Stellenanzeige in den Betreff. So wird Ihre Bewerbung direkt richtig zugeordnet und Sie müssen im Text des Anschreibens kein Wort mehr darüber verlieren, wo und wie Sie auf die vakante Stelle aufmerksam geworden sind. So gewinnen Sie Raum für die wirklich wichtigen Informationen über sich. Übrigens brauchen Sie nicht mehr „Betreff:“ in diese Zeile zu schreiben, schenken Sie sich den Platz.

Sprechen Sie Ihren Adressaten persönlich an: Wenn der Name Ihres Ansprechpartners aus der Stellenanzeige hervorgeht oder Sie ihn telefonisch ermittelt haben, dann schreiben Sie diesen auch unbedingt persönlich an. Steht in der Stellenanzeige kein direkter Kontakt, können Sie natürlich allgemein bleiben. Wissen Sie im Voraus, dass Ihr Ansprechpartner Ihre Bewerbung entgegen nimmt, aber später auch eine andere Person einbezogen wird, etwa ein Fachvorgesetzter, können Sie auch zwei Ansprechpartner in Ihre Anrede aufnehmen. Leider ist es eine inzwischen weit verbreitete Unsitte, in Online-Stellenanzeigen weder die Unternehmensadresse noch Ansprechpartner zu nennen. Hier können Sie dann selbst nur beliebig – nämlich anonym – antworten.

Kommen Sie direkt zur Sache: 'Wärmen' Sie sich nicht erst auf, indem Sie zum Einstieg Floskeln verwenden, beispielsweise mit welch großem Interesse Sie die Stellenanzeige gelesen haben. Schreiben Sie lieber direkt, welche Hauptqualifikation Sie für die ausgeschriebene Position mitbringen. Floskeln zu Beginn sind gleichwohl kein Kardinalfehler, in manchen Fällen – etwa bei sehr kurzen Anschreiben – können Sie durchaus eine etwas persönlichere und weniger technokratische Note in den Text bringen. Nennen Sie Ihre relevanten Kernkompetenzen. Es muss für die Ansprechpartner des Unternehmens deutlich erkennbar sein, warum zum Vorstellungsgespräch Sie eingeladen werden sollen – und niemand anderes. Arbeiten Sie mindestens zwei bis vier Überschneidungen zwischen den Anforderungen der Stelle (oder einer Stelle, um die Sie sich initiativ bewerben) und Ihrem Portfolio an Qualifikationen und Erfahrungen heraus.

Nennen Sie Beispiele und Erfolge: Machen Sie deutlich, dass Ihr neuer Arbeitgeber ebensolche Erfolge von Ihnen erwarten kann. Denken Sie daran, dass vorwiegende 'harte' Fakten wie Branchenerfahrung, Kundenkontakte, Vertriebs- oder Sanierungserfolge etc. zählen, kaum die 'weichen' Faktoren wie Teamfähigkeit.

Nehmen Sie Bezug zum Unternehmen: Standardanschreiben sind extrem unbeliebt. Zeigen Sie daher, dass sie sich mit der Marktposition, strategischen Situation und vielleicht auch speziellen Kultur des Zielunternehmens auseinandergesetzt haben. Nennen Sie im Anschreiben einen Grund, warum Sie gut in dieses Umfeld passen und dort wertschöpfend arbeiten werden. Begründen Sie Ihre Qualitäten. So genannte harte Fakten, wie zuvor genannt, lassen sich quasi im Nebensatz begründen. Wenn ausdrücklich die so genannten weichen Faktoren gefordert sind, wie Teamfähigkeit, Kreativität, Belastbarkeit, Flexibilität, bringen Sie ein Beispiel, mit dem Sie Ihre diesbezüglichen Qualitäten verdeutlichen.

Gliedern Sie klar und übersichtlich: Das Bewerbungsschreiben ist ein geschäftlicher Brief, Illustrationen oder Grafiken sollten Sie nicht verwenden. Nutzen Sie den Inhalt als Gliederungsvorgabe, indem Sie sinnvolle Absätze bilden. Sie können den Text des Anschreibens linksbündig oder im Blocktext setzen. Teilen Sie das Anschreiben in die drei Blöcke Einleitung, Darstellung des eigenen Profils und Schluss. Gerade der Schlussabsatz bietet noch einmal die Möglichkeit, seine Motivation zu erklären oder Besonderheiten herauszuheben, etwa eine besonders schnelle Verfügbarkeit oder die Betonung des ungekündigten Vertrags mit Bitte um höchste Diskretion (kann die Begehrlichkeit erhöhen).

Sollten Sie eine Gehaltsvorstellung nennen? Wenn es in der Stellenanzeige gefordert ist, dann ja. Über das angemessene Gehaltsniveau können Sie im Internet recherchieren oder Ihr Netzwerk nutzen. Allgemein gilt, dass Sie beim Stellenwechsel eine Erhöhung Ihres Gehalts von etwa 10 bis 25 Prozent anstreben können. Im Einzelfall müssen Sie natürlich Unternehmensgröße, Branche und Zuschnitt der Stelle berücksichtigen. Wird in der Stellenanzeige keine Gehaltsvorstellung angefordert, dann lassen Sie diesen Punkt ruhig offen. Das lässt Ihnen für spätere Verhandlungen nach erfolgreichem Vorstellungsgespräch mehr Spielräume.

Und zum Schluss: Drücken Sie immer Ihre Freude auf ein Vorstellungsgespräch aus und bieten Sie die Möglichkeit eines kurzfristigen Kennenlernens an. Seien Sie nicht zu devot und fragen Sie nicht nach Ihrer Wirkung („Habe ich Ihr Interesse geweckt?“), denn diese ist natürlich positiv!

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