Der tabellarische Lebenslauf (CV) - Aufbau und Tipps

Egal ob chronologisch (die traditionelle deutsche Variante) oder 'last job first' (die modernere internationale Variante) oder nach Themen gegliedert - Hauptsache, Sie führen ihn tabellarisch aus.

Zwar soll es in Deutschland immer noch Behörden oder Einrichtungen des öffentlichen Dienstes geben, die einen in Aufsatzform ausformulierten Lebenslauf verlangen. Für die Wirtschaft jedoch gilt der tabellarische Lebenslauf als Standard.

Sinn

Der Lebenslauf informiert den Personalentscheider über die fachlichen Qualifikationen und die Stationen des bisherigen Lebenswegs des Bewerbers. Er muss schnell erfassbar, also übersichtlich gestaltet, präzise formuliert, sehr gut gegliedert und inhaltlich überzeugend sein.

Der Lebenslauf ist DAS entscheidende Dokument Ihrer Bewerbungsmappe, das über Erfolg oder Misserfolg Ihrer Bewerbung bestimmt.

Aus Ihrem Lebenslauf geht hervor, welche Hard- und Soft-Skills, welche fachlichen und persönlichen Kernkompetenzen Sie also besitzen und inwieweit Ihr solchermaßen ausgewiesenes Profil auf die zu besetzende Position passt.

Grundsätzliches

Vermeiden Sie unnötige Informationen. Dazu gehören Angaben zu Name, Geburtsdatum und dem Beruf Ihrer Eltern und Familienangehörigen (Ehemann, Ehefrau, Kinder). Auch Angaben zu Religion, politische Parteizugehörigkeit, Gesundheitszustand oder Vermögensverhältnissen haben im Lebenslauf normalerweise nichts zu suchen. Wenn Sie sich bei religiösen oder politischen Vereinigungen, Parteien oder Organisationen bewerben, dann mag die Sachlage anders aussehen. Erkundigen Sie sich hierzu am Besten im Voraus telefonisch.

Hobbys sollte nur erwähnt werden, wenn Sie sich gut in Einklang bringen lassen mit der Stelle, auf die Sie sich bewerben, oder wenn sie Aufschluss über besondere Qualifikationen bzw. Kernkompetenzen geben. Auch wenn Sie noch nicht viele Beschäftigungsverhältnisse hatten, z.B. als Berufseinsteiger, können Sie so den Lebenslauf anreichern. Genau andes verhält es sich mit dem Lebenslauf für die Bewerbung der Führungskräfte (weitere Tipps dazu hier >>) geartet, denn in diesen Fällen müssen eher Informationen und Fakten selektiert werden.

Wird von Ihnen ein handgeschriebener Lebenslauf verlangt, so bildet er häufig die Grundlage für ein grafologisches Gutachten. Diese Art der Begutachtung ist allerdings höchst selten anzutreffen. Fügen Sie in solchen Fällen Ihrer Bewerbung dennoch einen gedruckten Lebenslauf zusätzlich bei.

Gefährlich sind Lücken im Lebenslauf. Wenn Sie diese Lücken oder lange Zeiten der Arbeitslosigkeit in Ihrem Lebenslauf nicht vermeiden können, erklären Sie sie überzeugend.

Bei Zeitangaben reichen Monat und Jahr normalerweise aus (z.B. 03.1996 - 07.1999).

Ein Lebenslauf sollte nicht mehr als 3 Seiten umfassen, denn sonst liest ihn niemand mehr wirklich interessiert. Wenn Sie bereits sehr viele Stationen in Ihrer Karriere vorweisen können, empfiehlt es sich, eine getrennte Projektliste oder Darstellung besondere Kenntnisse beizufügen, die Ihr Profil genauer beschreibt.

Optik

Der tabellarische Lebenslauf besteht meist aus zwei Spalten. In der linken Spalte werden die Themengebiete und wichtige Stationen aufgezählt. Diese Angaben können fett gedruckt werden. In der rechten Spalte werden die dazugehörigen detaillierten Informationen angeführt. Abweichungen sind unter bestimmten Umständen natürlich möglich.

Zwischen den einzelnen Punkten wird eine Leerzeile eingefügt, um die Übersichtlichkeit nochmals zu erhöhen.

Inhalt und Struktur

Der Inhalt des Lebenslaufs umfasst die folgenden Punkte - hier die moderne umgekehrt-chronologische Struktur als Beispiel:

1. Angaben zur Person:

  • Vor- und Zuname
  • Anschrift
  • Geburtsdatum und -ort
  • Familienstand, Zahl und evtl. Alter der Kinder
  • Staatsangehörigkeit

2. Qualifiziertes Kurzprofil:

  • Branchen- und Funktionserfahrung
  • Managementkenntnisse
  • errungene Erfolge
  • sonstige besondere Kompetenzen, die für das Zielunternehmen oder den Personalberater relevant sind

3. Berufspraxis (jeweils umgekehrt chronologisch):

  • Zeitangabe
  • Berufsbezeichnung, Position
  • Betrieb, Ort
  • Aufgabenbereich, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Erfolge

4. Studium:

  • Zeitangabe
  • Art des Studiums/Studienrichtung
  • Universität/Hochschule
  • Studienschwerpunkte/Spezialisierungen
  • Thema der Diplom-/Examensarbeit (besonders bei Berufsanfängern)
  • Abschluss

5. Qualifizierte Weiterbildung:

  • Sämtliche Kurse/Seminare/Lehrgänge, die mit der Stellenbeschreibung in Verbindung zu bringen sind
  • Art der Kurse/Seminare/Lehrgänge
  • Veranstalter
  • Inhalte

6. Berufsausbildung (wahlweise auch auf Position 5):

  • Zeitangabe/Ausbildungsdauer
  • Art der Berufsausbildung
  • Ausbildungsstätte
  • Abschluss

7. Schulausbildung:

  • Zeitangabe
  • Schultyp und -ort
  • Abschluss

8. Besondere Kenntnisse:

  • Fremdsprachen (mit Grad der Beherrschung)
  • IT-Kenntnisse
  • Spezielle Kernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen
  • ...

9. Sonstiges:

  • Hobbys (die wichtig für die Stelle sind)
  • Wehr- und Ersatzdienst
  • Sämtliche anderen Angaben, die an keine andere Stelle passen

Der Lebenslauf kann am Ende mit Datum und Unterschrift (Tipp: Füller wirkt sehr elegant) versehen werden. Eine digitale Bewerbungsmappe weist meist keine Unterschrift auf, Sie können diese aber auch einscannen. Wenn Sie Ihr Foto im Lebenslauf platzieren möchten, dann lassen Sie dafür die rechte obere Ecke frei.

 

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