Hat Ihr Vorgänger das Unternehmen bereits verlassen, sollten Sie dessen Stil und Leistung so wenig wie möglich kommentieren. Gerade wenn Sie ernsthafte Baustellen sehen, rückt es Sie in ein schlechtes Licht, wenn Sie die Vergangenheit des Unternehmens kommentieren. Es könnte auch als Vorwand verstanden werden, mit dem Sie später Ihre Performance auf die Ausgangslage schieben.
Besteht andererseits die Möglichkeit, dass Sie von Ihrem Vorgänger eingearbeitet werden, nehmen Sie natürlich so viele Informationen wie möglich auf. Begegnen Sie ihm respektvoll und auf Augenhöhe und versuchen Sie, auch zwischen den Zeilen zu lesen, um ein erstes Gespür für die Atmosphäre und die informellen Strukturen Ihres neuen Umfelds zu gewinnen.
Onboarding als Führungskraft: So starten Sie in den neuen Job
Bringen Sie Branchenkenntnis mit. Wechseln Sie in eine neue Branche oder Sparte, nutzen Sie die Vorbereitungszeit auf Ihren neuen Job, um sich gut mit den Rahmenbedingungen der Branche, Märkten und Wettbewerbern vertraut zu machen. Sicher werden Sie im neuen Job noch viele weitere Informationen bekommen, doch es wird von Ihnen erwartet, sich auch inhaltlich gut vorzubereiten.
Wie wollen Sie gesehen werden? Sie sollten sich Ihre Positionierung überlegen. Berücksichtigen Sie, in welchem Verhältnis Sie mit Ihrem persönlichen und fachlichen Hintergrund zu den anderen Akteuren stehen, warum gerade Sie auf die neue Position bestellt wurden und welche Ziele Sie verfolgen wollen. Auch bestimmte Facetten Ihrer Persönlichkeit können Sie gezielt betonen. Um Ihre Positionierung gut planen zu können, sollten Sie sich mit der Unternehmenskultur beschäftigt haben.
Lernen Sie Ihre Schlüsselkontakte kennen. Nutzen Sie die ersten Wochen, um sowohl im Unternehmen mit Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern zu sprechen und zudem natürlich auch Geschäftspartner, Kunden, Lieferanten oder weitere Ansprechpartner zu treffen und sich persönlich bekannt zu machen. Ein erster Türöffner kann auch Ihre Antrittsrede sein.
Analysieren Sie in der Anfangszeit sehr genau die Ausgangssituation. Sicher haben Sie die neue Führungsposition schon mit einigen konkreten Plänen angetreten. Dennoch ist es wichtig, dass Sie Ihre hautnahen Eindrücke berücksichtigen, die Sie nach dem Onboarding gewonnen haben. Entwickeln Sie ein Gefühl für das Ausmaß an Veränderungen, die Sie antreiben wollen. Zu viele oder vorschnelle Veränderungen können für Unruhe sorgen und sich später als Fehler herausstellen. Umgekehrt wäre zum Beispiel bei Sanierungen ein zu zögerliches Vorgehen fatal.
Unterstützung in der Startphase in Ihrer neuen Position können Sie auch von uns bekommen.