Stellenangebote die es nicht gibt

Unternehmen schreiben manchmal Positionen aus, die sie gar nicht haben. Das mag verwundern, dient aber der Imagepflege. Manche Arbeitgeber scheinen zu glauben, dass möglichst viele ausgeschriebene Stellen ihre Attraktivität bei hochkarätigen Bewerbern steigert.

Wenn Sie sich also um eine Stelle beworben haben, und eine Absage erhalten, obwohl die Stelle auch nach Monaten noch ausgeschrieben ist - dann kann dies eine Phantomstelle sein. Das mag Sie in diesem Fall trösten: die Absage lag nicht an Ihren mangelnden Qualifikationen oder einer schlechten Bewerbung.

Fake Stellenausschreibungen erkennen:

Es gibt durchaus Indizien, an denen Sie erkennen, dass Unternehmen gelegentlich Stellen annoncieren, die nicht besetzt werden (sollen). Zumeist wird es Ihnen im Falle Ihrer konkreten Bewerbung nur im Nachgang auffallen.

Es wird öfters die gleiche Stelle ausgeschrieben. Bewerber erhalten oft noch die Rückmeldung, dass die Stelle anderweitig besetzt wurde. Klar ist es möglich, dass der Wunschkandidat nach kurzer Probezeit wieder gegangen ist oder wurde, aber es kann auch ein Indiz für eine Fake-Ausschreibung sein.

Moderne Jobtitel. Das wirkt progressiv und modern und soll dem Unternehmen ein entsprechendes Image verleihen. Wir beobachten in unserer Praxis als Karriereberater gelegentlich bestimmte Unternehmen, die große Leistungen in der Kreation von Jobtiteln und Beschreibungen beweisen. Kann Marketing-Gründe haben. Möglich aber auch, dass man sich im Unternehmen dann doch für andere Strukturen und Prozesse entschieden hat und die Stelle deshalb nicht besetzt wurde.

Stellen mit vielen Bewerbern. In manchen Branchen oder Berufsbildern ist es keine Seltenheit, dass auf eine Stellenausschreibung hunderte Bewerbungen eingehen. Nicht nur psychologisch hat man bei zu vielen Optionen das schlechte Gefühl, nicht die beste Entscheidung treffen zu können. Auch organisatorisch ist es schwer, eine solche Masse an Bewerbungen zu bearbeiten, angemessen zu sichten und mit den Stellenanforderungen zu vergleichen. Manches Unternehmen wirft hier -ob geplant oder durch Chaos gezwungen- das Handtuch.

Interne Besetzung. In manchen Unternehmen, aber insbesondere im öffentlichen Dienst gibt es die Vorschrift, Stellen vor ihrer Besetzung öffentlich auszuschreiben. Nicht immer übrigens, oft ist sogar im Gegenteil eine interne Ausschreibung vor einer öffentlichen vorgeschrieben. Wenn eine Stelle aber öffentlich ausgeschrieben werden muss, wird das Stellenprofil exakt auf den Lebenslauf des internen Kandidaten zugeschnitten. Manchmal so genau, dass es schon dem Außenstehenden beim Leser Annonce auffällt. Diese Farce wird auch gerne damit gekrönt, dass tatsächlich Bewerbungsgespräche mit gleichermaßen ahnungslosen wie hoffnungsvollen externen Kandidaten geführt werden. Fast immer übrigens tragen die Unternehmen oder Behörden hier auch nicht die Bewerbungskosten wie etwa Reisekosten zum Vorstellungsgespräch.