Kommunizieren im Beruf: So sprechen Sie richtig

Die Wirkung Ihres Auftritts wird sehr stark von Ihrer Art zu sprechen beeinflusst. Sicher kennen Sie die Faustregel, wonach unsere Körpersprache unsere Kommunikation am stärksten beeinflusst und erst danach die Stimme und der Inhalt kommen.

Dieses Modell wird auch, aufgestellt vom US-Psychologen Albert Mehrabian, 55-38-7-Regel genannt. Mehrabian bezog sich mit dieser Relation zwar nur auf emotionale Kommunikation und fordert selber für sein Modell keine Allgemeingültigkeit. Und gewiss sind die Prozentwerte nur als grobe Größenordnung zu sehen. Auch haben andere Wissenschaftler zwischenzeitlich längst gegenteilige Studienergebnisse veröffentlicht, die dem Inhalt eine viel größere Bedeutung zuteilen.

Klar ist aber, dass Ihre Art zu sprechen, einen gewaltigen Einfluss darauf hat, wie Sie wirken und verstanden werden. Piepsstimme, Frosch im Hals, Nuscheln, monotones Sprechen und ähnliche Sprechangewohnheiten hindern Sie daran, Ihre Message optimal rüberzubringen.

Richtig sprechen, Stimme wirkungsvoll einsetzen

Die Geschwindigkeit: Da unterscheiden sich Selbst- und Fremdwahrnehmung oft ganz gewaltig. Man spricht fast nie zu langsam, sondern eher zu schnell. Das nehmen Sie aber ohne Übung und Aufmerksamkeit kaum wahr, weil Sie natürlich zumeist schneller denken als reden und somit ihre Worte eigentlich nur Ihren Ideen nachschieben. Versuchen Sie, ein Gespür für die richtige Geschwindigkeit zu bekommen. Vielleicht nehmen Sie sich mal mit Ihrem Smartphone auf und hören sich dann selbst an. Übung macht hier den Meister. Sie können auch darauf achten, alle Silben -auch die am Wort- und Satzende- bewusst auszusprechen.

Gezielte Betonung: Monotones Sprechen nervt Zuhörer gewaltig. Psychologen haben auch herausgefunden, dass monotone Stimmlagen unsympathisch wirken. Ein Gespür für richtige Betonungen entwickeln Sie, wenn Sie für jeden Satz, den Sie kommunizieren, eine Hauptbetonung festlegen. Natürlich können Sie das zunächst beim Vorlesen eines aufgeschriebenen Textes üben. Markieren Sie das oder die wichtigste(n) Wort(e) und betonen Sie diese gezielt. Im vorangegangenen Satz könnten das „wichtigsten“ und „gezielt“ gewesen sein. Mit dem gleichen Recht hätten Sie aber auch „markieren“ oder „betonen“ hervorheben können. Immer abhängig von den Akzenten, die Sie setzen wollen und die Sie für wichtig halten.

Pausen: Gönnen Sie Ihren Zuhörern kurze Unterbrechungen, damit diese Zeit haben, Ihre Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten. Übrigens dürfen Sie bei besonders wichtigen Aussagen nach einer Pause die Aussage mit fester Stimme wiederholen. Das verleiht Ihrer Aussage besonderes Gewicht, ohne dass Sie affektiert oder unsicher wirken. Mit Pausen können Sie zudem den Sinn Ihrer Aussagen verändern, wodurch Sie bei entsprechender Übung einen Überraschungseffekt erzielen. So bleibt Ihnen die Aufmerksamkeit des Publikums sicher.

Deutlich sprechen: Das verlangt Aufmerksamkeit. Gerade nach einem langen und anstrengenden Tag sind auch die Sprechmuskeln nicht mehr in Topform. Durch ein nicht zu hohes Sprechtempo erhöhen Sie aber schon grundsätzlich die Chancen, auch deutlich genug zu reden. Befinden Sie sich gerade in einem Nuschel-Tief, hat sich die Methode bewährt, mit einem Korken (oder etwas anderem, Finger gehen auch) zwischen den Zähnen zu sprechen. Ist Ihr Mund später wieder frei, sprechen Sie automatisch deutlicher.